Wüstenrot. 20 Benrather Gemeindemitglieder besuchten am dritten Wochenende im September ihre „Schuhkarton-Partnergemeinde“ Wüstenrot. Im Schwabenland fand ein dreitägiges Gemeindetreffen mit den Gastgebern und Glaubensgeschwistern aus der bayrischen Kirchengemeinde Schwandorf statt. Gemeinschaft und Freude standen im Mittelpunkt der liebevoll und perfekt organisierten Erlebnistage.
Die Anreise der Teilnehmer nach Wüstenrot fand bereits am Freitag statt. Das Gemeinschaftstreffen begann typisch für die Region mit einer gemeinsamen Vesper um 19 Uhr im Gasthof Siller in Vorderbüchelberg. Da die Wüstenroter Glaubensgeschwister Düsseldorf im vergangenen Jahr besucht hatten, gab es mit Vielen ein Wiedersehen und mit den Schwandorfern ein erstes Kennenlernen. Beim Auftakt des Treffens der rund 70 Teilnehmer überreichte der Gemeindevorsteher Friedhelm Dubke aus Benrath als Gastgeschenk drei Apfelbäume und einen großen Korb voller Düsseldorfer Spezialitäten.
Ein Samstag für jeden Geschmack
Am Samstagmorgen bildeten sich drei gemischte Gruppen, um an den Freizeitangeboten teilzunehmen. So gab es eine geführte Wanderung von der Burg Maienfels durch Wiesen, Wälder und Weinberge ins Hohenloher Land. Unterwegs erfuhr die Wandergruppe, dass sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts genau in diesem Gebiet eine Bande bildetet, die als Räuber vom Mainhardter Wald Reisende und Handelszüge überfiel und beraubte. Die Wochenendurlauber aus Nordrhein-Westfalen und Bayern erlebten aber genau das Gegenteil. Mitten auf einem Waldweg mit Blick ins Tal wurden sie mit einem Gläschen Sekt von den Gastgebern überrascht. Eine sogenannte „Tankstelle“ mitten im Wald.
Das Porsche-Museum in Stuttgart-Zuffenhausen war Ziel einer zweiten Gruppe. Direkt am Stammsitz der Porsche AG besuchten die Automobilbegeisterten eines der spektakulärsten Automobilmuseen der Welt. Sie ließen sich begeistern von mehr als 80 Fahrzeugen auf dem 5.600 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsbereich.
Von der Lese bis zum Ausschank
Ein im Jahr 1752 erbautes, prachtvolles Weinfass mit 64.644 Liter Fassungsvermögen konnte von den Teilnehmern der dritten Gruppe im Weinbaumuseums Pfedelbach bestaunt werden. In der einzigartigen Kelleratmosphäre präsentiert das Museum die Geschichte des Weinbaus in dieser Region. Die Weinherstellung von der Lese bis zum Ausschank wurde den Besuchern mit interessanten Berichten vorgestellt.
Ab 14 Uhr hatten die Gastgeber zur gemeinsamen Einkehr aller Gruppen in der Besenwirtschaft des Weinguts Birkert in Bretzfeld-Adolzfurt eingeladen. Seit 1987 öffnet die Familie Birkert Türen für Genießer und Kenner. Aus dem ehemaligen Kuhstall des Gutshofs ist ein gemütlicher Gastraum mit 75 Sitzplätzen geworden, in welchem nun für die Reisegruppe schwäbische Spezialitäten wie heiße Leberwurst, Kesselfleisch und Maultaschen angeboten wurde. Der Besuch endete mit einer interessanten Besichtigung des Weinguts, durchgeführt vom Seniorchef Manfred Birkert persönlich.
Gottesdienst und Zwiebelkuchen
Der gemeinsame Gottesdienst fand am Sonntagmorgen in der Gemeinde Wüstenrot statt. In den vergangenen Jahren wurden die Kirchengemeinden Löwenstein und Neufürstenhütte in die Gemeinde Wüstenrot integriert. Sie besteht heute aus rund 160 Mitgliedern und gehört zum Bereich Backnang im Apostelbereich Heilbronn.
Im großzügigen Außenbereich waren Zelte und Sitzgarnituren aufgebaut, um nach dem Gottesdienst beim gemütlichen Beisammensein auch Zwiebelkuchen und den neuen Wein genießen zu können. Nach gemeinsamen Freiluft-Chor-Vorträgen machten der Vorsteher der Gemeinde Wüstenrot und Apostel i.R. Klaus Zeidlewicz den ersten Spatenstich für das Einpflanzen der Düsseldorfer Bäumchen. Mit ersten Planungen für ein Wiedersehen 2016 in Benrath und freudigen Umarmungen machten sich die Rheinländer mit einer Flasche Lemberger vom Weingut Birkert als Geschenk auf den Heimweg. Wüstenrot ist wahrlich mehr als nur die Heimat einer Bausparkasse. Wüstenrot steht für die Benrather als Synonym für eine starke und glaubensfreudige Gemeinschaft.
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