Urdenbach. Mit Gottesdienst, Brunch und Tag der offenen Tür feierten die Benrather Gemeinde und zahlreiche Gäste am 4. Oktober 2015 den Erntedanktag. Zudem trafen sich Jugendliche aus den Kirchenbezirken Köln und Düsseldorf, um am traditionellen Festumzug im Stadtteil Urdenbach teilzunehmen. Bei allen Feierlichkeiten vergaßen die Gläubigen nicht, Menschen in Not zu helfen.
Seit mehr als 80 Jahren wird das Erntedankfest in Düsseldorf-Urdenbach zelebriert. Der Festumzug am Sonntag ist eine Touristenattraktion für die ganze Umgebung. Tausende von Zuschauern säumen die Straßen des kleinen Ortes am Rhein, um die prachtvoll mit Erntefrüchten geschmückten Kutschen, Traktoren und Schürreskarren zu sehen. 1.500 Teilnehmer in 40 Gruppen nahmen beim diesjährigen Festumzug teil und sorgten in ihren traditionellen Trachten und den hölzernen Blotschen für Begeisterung unter den Besuchern.
Vorträge zur Not der Flüchtlinge
Durch die Nähe zur Zugstrecke hat die neuapostolische Kirchengemeinde Benrath, deren Kirchengebäude im Stadtteil Urdenbach liegt, seit etlichen Jahren einen festen Bezug zu den Feierlichkeiten. Durch den großen Schriftzug „Erntedank 2015“ im herbstlich gestalteten Außenbereich sowie dem liebevoll geschmückten Altar konnten sich alle Teilnehmer des Erntedank-Gottesdienstes und dem anschließenden Tag der offenen Tür willkommen fühlen.
Nach der Predigt zu Erntedank mit der Botschaft, dass Lobpreis Gottes und Werke der Liebe am Nächsten Opfer sind, die Gott gefallen, erlebte die versammelte Gemeinde zwei Wortbeiträge, die eine konkrete Umsetzung des Gehörten sofort fassbar machten. Corrie Voigtmann vom Arbeitskreis „Flüchtlinge im Stadtbezirk 10“ berichtete über ihre mehr als 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit für Menschen ohne Heimat. Es wurde unter den Besucher in der Kirche sehr still, als sie von ihren Begegnungen mit Menschen aus anderen Ländern berichtete, die durch Not und Gewalt zu Flüchtlingen wurden.
Flüchtlingslager in Kirchennähe
Anschließend wandte sich der Stadtbeauftragte des Malteser-Hilfsdienstes, Joachim Werries, an die Zuhörer. Er war bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr unter anderem Polizeipräsident in Wuppertal, Remscheid und Solingen. Er schätzt bei diesem Ehrenamt vor allem die Arbeit am Nächsten und kann sich gut mit dem Glaubensaspekt der Hilfsorganisation identifizieren.
Der Stadtbeauftragte stellte das Projekt der Traglufthalle an der Koblenzer Allee vor, in welcher in Kürze bis zu 300 Personen einziehen werden, die auf Entscheidung über ihre Asylanträge warten. Diese Flüchtlinge werden durch die räumliche Nähe Nachbarn der neuapostolischen Kirchengemeinde, deren Mitglieder Herzen und Türen für Begegnungen öffnen und Hilfe anbieten wollen.
Besuch von „Schuhkarton-Gemeinde“
Zudem hatte die Gemeinde Besuch aus Hessen: Über zwanzig neuapostolische Christen der Gemeinde Wetzlar hatten sich aufgemacht, um am Wochenende Düsseldorf und der Gemeinde Benrath einen Gegenbesuch abzustatten.
Nach dem Gottesdienst überreichten Repräsentanten der Reisegruppe dem Gemeindevorsteher Friedhelm Dubke einen großen Bembel mit der Aufschrift „Wetzlar grüßt Benrath“. Damit diese dickbauchige Steinzeugkanne aus Hessen nicht unbenutzt bleiben muss, spendierten die Gäste während des anschließenden Brunchs Apfelwein aus der heimischen Region. Sicherlich wird der Bembel bei der Erntedank-Dekoration 2016 einen Ehrenplatz erhalten.
3.000 Quadratmeter Blumenwiese verteilt
Am Erntedank-Festzug beteiligten sich mehr als 20 Jugendliche aus den Kirchenbezirken Köln und Düsseldorf. Sie hatten dazu in den Tagen zuvor aufwändig ihren Wagen dekoriert. Blickfang war ein großes Insektenhotel in Form einer Kirche. Die Zugbegleiter verteilten während des Umzugs durch den Ort rund 2.000 Päckchen mit Samen für jeweils 1,5 Quadratmeter Blumenwiese und entsprechende Anleitungen.
Diese Zusammenarbeit mit der Natur und für die vom Aussterben bedrohten Insekten wurde mit vielen Komplimenten honoriert. Selbst im entfernten Bayern wird eine Aussaat erfolgen und auch der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel nahm gern ein Päckchen mit Flyer entgegen. Besucher fanden Begriffe wie „Bienenkirche“ oder „Insektenhotel“ und spendeten spontan Applaus. Ein Teilnehmer der Fußtruppe fasste am Abend den Tag zusammen „Keine Ernte ohne Aussaat“.
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.