Wetzlar/Düsseldorf. Als positives Ergebnis einer Aktivität anlässlich des Internationalen Kirchentages der Neuapostolischen Kirche in München besuchten Benrather Gemeindemitglieder am Karfreitag ihre Partnergemeinde. Beide Gemeinden hatten sich über einen Schuhkarton kennengelernt.
Als an dem stillen Feiertag Karfreitag noch viele Nachbarn und Mitchristen im Ortsteil schliefen, machten sich 32 Mitglieder der Kirchengemeinde Düsseldorf-Benrath auf den Weg nach Wetzlar. Die Reisenden erwarteten mehrere Höhepunkte an diesem Feiertag, zuerst die Übertragung eines Gottesdienstes des Stammapostels Jean-Luc Schneider aus Kassel und anschließend eine Begegnung mit freudigen Glaubensgeschwistern sowie besondere Altstadt Erfahrungen. Die Organisatoren aus beiden Gemeinden hatten diesen Austausch engagiert vorbereitet.
Alles liegt an der Vorbereitung
Die Gemeindemitglieder in Wetzlar empfingen die Düsseldorfer mit Lächeln und Kaffee. Um 10 Uhr begann die Übertragung eines Gottesdienstes, den der Stammapostel in Kassel hielt und der nach Wetzlar via Satellit übertragen wurde. Jean-Luc Schneider verwandte für seine Predigt die Bibelstelle aus dem Lukasevangelium, in welchem der Evangelist die Empfindungen des Petrus beschrieb, nachdem er Jesus dreimal verleugnet hatte (Lukas 22,62). Sehr kraftvoll und emotional beschrieb der Stammapostel die unterschiedlichen Entwicklungen, die aus einer intensiven Beschäftigung mit dem Willen Gottes resultieren. Deutlich wurde ein krasser Kontrast: Jesus so stark, Petrus so schwach.
Hessische und Düsseldorfer Spezialitäten
Grüne Soße mit Pellkartoffeln, Handkäse mit Musik und Frankfurter Würstchen waren im Nebenraum als Buffet aufgebaut und konnten nach dem Gottesdienst mit Apfelwein genossen werden. Bei der gemeinsamen Mahlzeit entstand ein intensiver Gesprächsaustausch, nicht nur über die Essgewohnheiten der Hessen. Die Benrather bedankten sich für die Gastfreundschaft mit drei Obstbäumchen, die ihren Platz im Kirchengarten der Gastgemeinde finden werden sowie einem Geschenkkorb mit Killepitsch, Senf, Rheinkiesel, Radschlägern und ein Küchenbrettchen mit dem Rheinischen Grundgesetz von Artikel 1 „Et es wie et es.“ bis Artikel 11 „Do laachs de disch kapott.“
In zwei Gruppen führten ortskundige Seelsorger Mitglieder aus beiden Gemeinden durch die nah gelegene Altstadt. Über die Alte Lahnbrücke und an der Hospitalkirche vorbei ging es über den Eisenmarkt zur ewigen Baustelle, dem Dom. Im Jahr 897 als Salvatorkirche geweiht, dann dem Marienstift angeschlossen und später aus Geldmangel nicht fertig gestellt, wurde der Dom ohne Bischofssitz nach der Reformation zu einer Simultankirche, die von beiden großen christlichen Konfessionen gemeinsam genutzt wird.
Goethe- und Domstadt sowie Stadt der Optik
Von 1689 an hatte das höchste deutsche Gericht, das Reichskammergericht, seinen Sitz in Wetzlar. Der Praktikant Johann Wolfgang Goethe reiste 1772 nach Wetzlar, um seine Ausbildung zu vervollkommnen. Allerdings bot die Hauptstadt des Rechts so gar nichts Verlockendes wie die von ihm zuvor besuchten Universitätsstädte. Statt der trockenen juristischen Arbeiten pflegte Goethe den Umgang mit anderen jungen Juristen. Er lernte Charlotte Buff, die Tochter eines Deutschordensamtmannes kennen; allerdings war seine Neigung zu Charlotte aussichtslos, denn sie war bereits verlobt. Auch die Wetzlarer Erlebnisse bildeten den Anstoß zu seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. Es war ein „Muss“ der Gruppen bei der Stadtführung, vor dem Haus kurz innezuhalten, in welchem Goethe seine Zeit in Wetzlar wohnhaft war.
Vorbei an den ineinander verschachtelten Häusern der Altstadt mit ihren markanten Schieferdächern sowie des Rest des alten jüdischen Friedhofs hinter der Stadtmauer führte Evangelist Mario Lang ein Stück über den sogenannten Optikparcours., denn in Wetzlar wurde nicht nur die erste Kleinbildkamera der Welt entwickelt. Von hier über die Lahn ging es zurück zur Neustadt 53, dem Standort der neuapostolischen Kirchen- und Partnergemeinde.
Auf Wiedersehen zum Erntedankfest in Urdenbach
Kaffee und Kuchen, Gesang und Gruppenfoto läuteten das Ende des Besuchs ein. Die Einladung zum Erntedankfest nach Urdenbach wurde freudig angenommen. In diesem Sinne gibt es bereits Vorfreunde und Vorbereitung für Oktober 2015. Es ist erstaunlich, was ein Schuhkarton bewirken kann.
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