Düsseldorf. In der Freitagsausgabe der Rheinischen Post vom 13. Mai 2016 ist unter der Rubrik „Auf ein Wort“ erstmals eine Kolumne veröffentlicht worden, die von einem neuapostolischen Seelsorger im Düsseldorfer Kirchenbezirk geschrieben wurde.
Nachfolgend wird der Originaltext der Kolumne veröffentlicht, wie dieser an die Rheinische Post übermittelt worden ist. Die Kolumne hat Diakon Harald Schmidt, Beauftragter für Ökumene im Kirchenbezirk geschrieben:
Auf ein Wort: „…aber bewirkt hat’s nix!“
Im Internet existiert ein Video, in dem sich Konfirmanden mit der Frage nach der Bedeutung des Pfingstfests an Passanten richten. Die in vielen Antworten durchscheinende Ahnungslosigkeit bringt mich zum Schmunzeln. Hängen bleibe ich bei einer Dame, die informiert, aber sichtlich ernüchtert ins Mikrofon spricht: „Da kam der Heilige Geist über die Welt, aber bewirkt hat’s nix!“
Es ist müßig darüber zu spekulieren, was Menschen Anlass dazu gibt, ein derart trauriges Fazit über den Zustand der Welt zu ziehen. Es lohnt sich aber, eine Weile darüber nachzudenken, was der Heilige Geist bewirken könnte, wenn wir ihn wirken lassen und in welchem Zusammenhang das mit dem Statement der Dame steht.
Werfen wir einen Blick zurück auf das urkirchliche Pfingstereignis und darauf, was der Heilige Geist damals bewirkt hat. Ich lese aus dem Bericht des Lukas in der Apostelgeschichte drei Veränderungen heraus, die unmittelbar auf den Heiligen Geist zurückgehen:
- Das Evangelium konnte allen Nationen verständlich und überzeugend gepredigt werden (Apg. 2,4; 19,6),
- Die Apostel wirkten Wundertaten (Apg. 2,43),
- Es entstand eine innige Gemeinschaft der Gemeinde einhergehend mit einer großen sozialen Solidarität (Apg. 2,44-47).
Das bevorstehende Pfingstwochenende darf ein willkommener Anlass sein, den Heiligen Geist wieder stärker zur Entfaltung kommen zu lassen und eine Neubelebung dieser urkirchlichen Pfingstwirkungen zu ermöglichen.
Denn heute ist es wichtiger denn je, dass wir als Christen Seit an Seit und konfessionsübergreifend zusammenstehen, um ein verständliches und überzeugendes Bekenntnis abzulegen. Es geht um nichts weniger als das Evangelium. Es geht darum, die Botschaft der Liebe, des Friedens und der Hoffnung in die Welt zu tragen.
Auch heute können wir auf Wunder hoffen! Wunder aus unserem Leben wegzudenken, wäre fatal für den Glauben. Gebetserhörungen und Glaubenserfahrungen sind Teil unseres Lebens, je mehr wir dem Heiligen Geist Raum geben.
13. Mai 2016
Text:
Harald Schmidt, Jörg Rüssing
Fotos:
Louis-René Pieper
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