Neuss. Die Gemeinde Neuss-Norf erlebte am Sonntag, den 23. Juli 2017 einen besonderen Gottesdienst: In der festlich geschmückten Kirche empfingen die Eheleute Klose den Segen zu Ihrer Hochzeit.
Priester Benjamin Dux leitete den Gottesdienst. Grundlage seiner Predigt war ein Bibelwort aus Matthäus 7,12: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Zu Beginn des Gottesdienstes wies Priester Dux daraufhin, dass dieses Bibelwort für Christen sowohl für das Leben in einer Ehe als auch für das Leben in einer Gemeinde bedeutsam sei.
Das Wort entstammt der Bergpredigt, die als Grundgesetz des Reiches Gottes verstanden werden könne. Bereits im Alten Testament wird der Gedanke des Bibelwortes in ähnlicher Weise abgebildet (Tobias 4,16). Während es dort darum ginge, niemandem etwas anzutun, was man selbst nicht erleben möchte, riefe Jesus Christus in der Bergpredigt mit positiven Worten dazu auf, den Nächsten so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte.
Priester Dux zeigte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit auf, sich in die Lage des Nächsten zu versetzen und sich zu fragen, wie man selbst behandelt werden möchte. Hierzu sei eine aktive Haltung erforderlich und nicht das passive Abwarten und Reagieren auf das Verhalten des Nächsten. „Die Motivation für dieses Verhalten soll die Liebe zu Gott und Jesus Christus sein, die wir als Menschen immer wieder erfahren dürfen“, so Priester Dux.
Konkret nannte der Seelsorger im Folgenden vier Punkte, die als Zeichen der Liebe dem Nächsten entgegenzubringen seien: Beistand und Trost in Trauer, Großzügigkeit und Verständnis im Hinblick auf die Fehler des Nächsten, die Unterstützung in schwierigen Situationen sowie die Wertschätzung im Umgang mit dem Nächsten. Priester Kjell Kleiber ging in seinem Predigtbeitrag auf das „sollen“ im Bibelwort ein und wies darauf hin, dass das eigene Verhalten nicht vom Verhalten des Nächsten abhängig zu machen sei. Auch wenn dieses nicht den eigenen Vorstellungen entspreche, sollte der Gläubige seine Mitmenschen in Liebe begegnen.
Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahles empfingen Sabrina (geb. Goertz) und Sebastian Klose den Segen zur ihrer Hochzeit. In der Ansprache wies Priester Dux auf die Stellung des Brautpaares mit Blick zum Altar hin. Der Altar sei Offenbarungsstätte Gottes. Hieraus kann man für das Leben in der Ehe die Schlussfolgerung ziehen, dass es sehr gewinnbringend sei, den Blick gemeinsam auf Gott zu richten. Zum anderen sei Gott immer vor einem und befindet sich bereits dort, wo wir uns als Menschen hinbegeben.
Der Trauspruch des Brautpaares entstammt dem 1. Paulus Brief an die Gemeinde in Korinth Kapitel 16 Vers 14: „Alle eure Dinge lasset in der Liebe geschehen.“ Dieses Bibelwort sei in Zusammenschau mit der Textstelle des Gottesdienstes ein gutes Rezept für die gemeinsame Ehe. Am Schluss der Ansprache ging Priester Dux noch kurz auf die persönliche Bedeutung des Trauspruchs für das Brautpaar ein, der bereits den Großeltern der Braut mit auf den Weg gegeben worden war. Nach der Ansprache gab sich das Brautpaar das gegenseitige Treuegelübde und empfing den Hochzeitssegen. Nach dem Gottesdienst luden die jungen Eheleute die Familie, ihre Gäste und die Gemeinde zu einem Sektempfang ein.
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