Düsseldorf. Bezirksapostel Rainer Storck besuchte am 12. November 2017 die neuapostolischen Christen im Stadtteil Flingern. Im Gottesdienst setzte er den Gemeindevorsteher in den Ruhestand und beauftragte dessen Sohn als Nachfolger.
In Begleitung der Apostel Franz-Wilhelm Otten und Wilhelm Hoyer sowie der Bischöfe Ralf Flore und Rainer Sommer betrat der Bezirksapostel das Kirchenschiff. Weitere Geistliche aus der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen nahmen ebenfalls am Gottesdienst teil. Insgesamt 350 Teilnehmer füllten die Kirche in der Krahestraße. Grundlage der Predigt von Bezirksapostel Rainer Storck war das Bibelwort aus Offenbarung 22,13: „Ich bin das A und O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.“
Verleih uns Frieden
Der Bezirksapostel eröffnete den Gottesdienst mit ein paar persönlichen Worten. Er erinnerte sich, dass er in der Gemeinde Flingern sein erstes seelsorgerisches Amt erhalten hatte. Außerdem war der 59-jährige Kirchenleiter insgesamt 15 Monate als Bischof für die Gläubigen im Düsseldorfer Kirchenbezirk verantwortlich. „Es ist gut wieder einmal hier zu sein“, fasste er seine einführenden Gedanken zusammen.
Im Anschluss ging er auf das von den Sängern vorgetragene Lied „Verleih uns Frieden“ ein. Die Bedeutung von „Verleihen“ sei im Sinn von „etwas Wertvolles zusprechen“ zu verstehen, erläuterte der Bezirksapostel und nannte als Beispiel die Verleihung des Nobelpreises. Gott spreche den Gläubigen dauerhaft seinen Frieden zu. Den Frieden konkretisierte der Seelsorger in den drei Kategorien Weltfrieden, Herzensfrieden und dem Frieden untereinander. Er empfahl den Gottesdienstteilnehmern Gott für den Frieden in der Welt zu bitten, den Herzensfrieden in der Begegnung mit Jesus Christus in den Gottesdiensten zu suchen sowie den Frieden untereinander mit Freundlichkeit zu bewahren und zu stiften.
Letzte Predigt vom Vorsteher
Bezogen auf das Bibelwort führte der Bezirksapostel aus, dass Jesus allgegenwärtig sei, also in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichzeitig präsent sei. Er war bei der Schöpfungsgeschichte dabei, begründete durch seinen Opfertod das Heil der Menschen und stiftete seine Kirche. „Alles was Jesus Christus begonnen hat, wird er auch vollenden“, sagte der Bezirksapostel. Er riet den versammelten Gläubigen, das einmal vor Jahren ausgesprochen „Ja“ zur Nachfolge Jesu auch heute weiter zu beherzigen.
In seinem letzten Predigtbeitrag vor seinem Ruhestand erinnerte Hirte Winfried Bister, Vorsteher der Gemeinde Düsseldorf-Flingern, die Gottesdienstbesucher an zwei Aussagen ehemaliger Kirchenleiter. „Dem Frieden nachjagen“ von Stammapostel i.R. Wilhelm Leber und „Nachfolge bis zuletzt, alles andere ist Leerlauf“ von Stammapostel Ernst Streckeisen. Beide Botschaften bedürfen von den Gläubigen eine aktive Haltung, so der scheidende Hirte. „Wir müssen aktiv etwas dafür tun.“
Abschied mit lachendem und weinendem Auge
Hirte Bister erlaubte den Glaubensgeschwistern während seiner Predigt immer wieder Einblicke in seine Gefühlslage. Mit einem „verdoppelten Pulsschlag“ sei er zum Altar getreten, mit einem „lachenden und weinenden Auge“ habe er die Zeit vor seinem Ruhestand erlebt und bei einer "Rückschau im kleinen Kreis“ der Gemeinde bei seinem letzten Gottesdienst als Dienstleiter floss manche Träne. Aber die Gottesdienstbesucher konnten den über die Gemeindegrenze hinaus bekannten und beliebten Seelsorger auch in seiner typisch humorvollen Art erleben.
So bezeichnete er seine für ihn überraschende Beauftragung zum Vorsteher der Gemeinde Flingern vor 19 Jahren als „Gottes größten Fehler aller Zeiten“. Nach einem Gottesdienstbesuch irrte der damalige Priester durch die umliegenden Straßen der Kirche und fand sein Auto nicht wieder. Aufgrund dieses Erlebnisses hegte er den Gedanken, die Kirche in der Krahestraße nicht mehr aufzusuchen.
Dank an seine Frau
Zum Schluss seiner Ausführungen gab er den Gemeindemitgliedern und Gästen eine Losung mit auf dem Weg: „Lasst unser Herz für den Herrn immer kräftig brennen.“ Seine allerletzten Worte vom Altar richtete er an seine Frau Ute, der er für ihre Unterstützung in über 40 Jahren Tätigkeit als Seelsorger herzlich dankte.
Nach einem weiteren Predigtbeitrag von Apostel Wilhelm Hoyer, der den in Ruhestand tretenden Hirten 1998 als Vorsteher beauftragte, vollzog der Bezirksapostel das Sakrament des Heiligen Abendmahls. Anschließend versetzte er Hirte Winfried Bister in den Ruhestand und beauftragte dessen Sohn, Priester Christoph Bister, als neuen Leiter der Gemeinde Düsseldorf-Flingern.
44 Jahre als Seelsorger tätig
Der 66-jährige Winfried Bister war mehr als 44 Jahre als Seelsorger ehrenamtlich in der Neuapostolischen Kirche tätig. Seinen ersten Auftrag empfing er 1973 als Unterdiakon für die Gemeinde Duisburg-Rheinhausen. 1991 folgte die Ordination zum Priester. Das priesterliche Amt führte er zunächst in der Gemeinde Herborn und ab 1996 auch in Meerbusch-Osterrath aus. Als Hirte und Vorsteher war er seit 1998 bis zur seiner Ruhesetzung in der Gemeinde Flingern tätig.
Priester Christoph Bister empfing sein erstes Amt 1999 in der neuapostolischen Gemeinde Meerbusch-Osterrath. Als Unterdiakon wirkte er dort sieben Jahre. Im Düsseldorfer Kirchenbezirk wurde er 2006 als Diakon und 2010 als Priester für die Gemeinde Düsseldorf-Flingern ordiniert. Der neue Vorsteher in Flingern ist 36 Jahre jung, verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Vielen Glaubensgeschwistern im Kirchenbezirk ist Christoph Bister als Chorleiter des Düsseldorfer Schulchores bekannt, den er mehr als vier Jahre leitete.
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