Hilden. Der nicht endende Zustrom von hilfesuchenden Menschen sorgt für große Herausforderungen in Europa, ruft aber auch eine Welle der Hilfsbereitschaft hervor. Auch neuapostolische Christen engagieren sich in Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Flüchtlingshilfe. So luden Gemeindemitglieder Flüchtlinge zum Fußballspielen in Hilden ein.
Das Bedürfnis, hilfesuchende Menschen zu unterstützen, bewegt derzeit auch viele Kirchenmitglieder im Düsseldorfer Kirchenbezirk. Vielfach ist der Wunsch groß, Menschen, die ihre Heimat, Angehörige sowie Hab und Gut verloren haben, zu helfen. Das Beispiel der Gemeinde aus Hilden zeigt, wie mit vereinten Kräften ein beachtliches Projekt auf die Beine gestellt werden kann.
Auf Einladung der neuapostolischen Kirchengemeinde Hilden fand am Tag der deutschen Einheit ein Fußballturnier unter dem Motto „Spiele ohne Grenzen“ statt. Daran nahmen rund 30 junge Männer aus der Notunterkunft Albert-Schweitzer-Schule und zehn Jugendliche aus der Kirchengemeinde teil. In vier Mannschaften, jeweils gemischt mit Flüchtlingen und Kirchenmitgliedern, wurde „leidenschaftlich, aber fair“ gekämpft, wie die Organisatoren berichteten.
Im Vorfeld hatte die Gemeinde Kontakt zur Stadt Hilden aufgenommen und die Idee eines Fußballturniers vorgestellt. Das Vorhaben fand auf Anhieb Gefallen und die Stadt sagte gerne zu, bei der Umsetzung zu unterstützen. So wurde ein geeigneter Sportplatz in der Nähe der Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Zudem wurden Fußballschuhe und Sportsachen gesammelt und den jungen Geflüchteten überreicht. Die Gemeinde sorgte während des Turniers für die Verköstigung mit Grillgut, Kuchen und Getränken.
Die Zuschauer am Spielfeldrand verfolgten mit viel Applaus und aufmunternden Zwischenrufen insgesamt sechs Partien mit einer Spielzeit von jeweils 15 Minuten. Zwar gab es am Schluss eine Siegermannschaft, aber das war diesem Tag nebensächlich. „Im Vordergrund standen für alle Beteiligten der Spaß und die gemeinsam verbrachte Zeit“, freute sich Manfred Reuter, der mit zusammen mit Julian Schöning die Spiele organisierte.
„Es ist beeindruckend, mit wie viel Herzblut ehrenamtliches Engagement überall in Hilden stattfindet“, würdigte Sozialdezernent Reinhard Gatzke die Initiative der neuapostolischen Christen. „Fußball funktioniert auch ohne Worte und verbindet nationen- und kulturübergreifend – egal ob auf dem Rasen oder der Zuschauertribüne.“ Gemeinsam mit Bürgermeisterin Birgit Alkenings und der Flüchtlingsbeauftragen Michaela Neisser sowie vielen Mitgliedern der neuapostolischen Kirchengemeinde beobachtete er vom Spielfeldrand das Spielgeschehen.
Nach dem Schlusspfiff gab es auch anerkennende Worte von den Teilnehmern für die Organisatoren. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, zitierte einer der Organisatoren eine bekannte Fußballweisheit und verriet, eine Wiederholung der Aktion sei bereits in Planung – wetterbedingt dann aber in der Halle.
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