Düsseldorf. Sie haben kräftig geschwitzt aber unermüdlich eingeladen. 20 neuapostolische Jugendliche und Betreuer des Infomobils leisteten am heißesten Tag des Jahres Großartiges: Sie sammelten stundenlang Hand- und Fußabdrücke für die wohl größte NRW-Flagge der Welt.
Mit viel Flüssigkeit, Sonnencreme und Kopfbedeckung kämpften die neuapostolischen Helfer gegen die Hitze, die in den Mittagstunden des ersten Tages auf dem NRW-Fest Temperaturen von mehr als 35 Grad erreichte. Wohl gemerkt im Schatten, der auf den Oberkassel Rheinwiesen aber nur mit viel Glück zu finden war.
Die Hitze sorgte auch dafür, dass von den erwarteten eine Million Besuchern nach Aussage des Veranstalters nur etwa 600.000 das mehrtätige Jubiläumsfest besuchten. Nordrhein-Westfalen und seine Landeshauptstadt feierten vom 27. bis zum 28. August 2016 in Düsseldorf jeweils ihren 70. Geburtstag mit einer großen Party auf beiden Seiten des Rheins in Höhe der Altstadt und der Oberkassel Kirmeswiesen.
Doch für die jungen Christen waren die Hitze und die zu Beginn des Samstages geringen Besucherzahlen eher ein zusätzlicher Ansporn. Mit großem Engagement luden sie die Festtagsbesucher ein, die an der Ausstellungsfläche der Neuapostolischen Kirche vorbei kamen. Selbst Polizisten, Feldjäger der Militärpolizei und Feuerwehrmänner, die in ihren Uniformen sichtlich schwitzten, nahmen die Einladung der Helfer am Stand gerne an und hinterließen einen oder gleich mehrere Handabdrücke in den Landesfarben Rot oder Grün auf der Flagge.
Ob jung oder alt, klein oder groß, viele waren von der Idee begeistert, individuelle Geburtstagsgrüße für Nordrhein-Westfalen und seine Landeshauptstadt per Hand- oder Fußabdruck auf der 70 Quadratmeter großen Fahne zu hinterlassen. Am Nachmittag kamen auch einige prominente Besucher an der neuapostolischen Ausstellungsfläche vorbei.
Bezirksapostel Rainer Storck, Präsident der Neuapostolischen Kirche Nordrhein-Westfalen, überraschte die Jugendlichen und Helfer mit seinem Besuch (eigener Bericht). Oberbürgermeister Thomas Geisel an der Seite von Sylvia Löhrmann, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, kamen auch mit einer kleinen Delegation von Vertretern des Landes und der Stadt an der neuapostolischen Aktionsfläche vorbei und informierten sich bei den Jugendlichen über deren Engagement.
Auch ein Mobile-Reporter der Lokalzeit des Westdeutschen Rundfunks war auf der Aktionsfläche der jungen Christen und drehte dort mit Hilfe einer kleinen Handkamera. Sein Bericht über den Besuch einer Familie mit zwei Kindern auf der NRW-Geburtstagsparty strahlte das WDR Fernsehen am Samstagabend aus.
Am späten Nachmittag warnten die Organisatoren vor einem Unwetter. Als die ersten Regentropfen fielen, legten die Jugendliche die Fahne zügig zusammen, damit der Regen die bunten Farben nicht verwischen konnte. Doch das angekündigte Unwetter zog an der Landeshauptstadt vorbei. Was wäre wohl mit der Flagge passiert, wenn es wie im Fußballstadion im Kölner Stadtteil Müngersdorf plötzlich zu Hagelniederschlägen gekommen wäre?
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