Neuss. Apostel Franz-Wilhelm Otten besuchte am 21. März 2018 die neuapostolischen Christen der Gemeinde Neuss und hielt dort den allwöchentlichen Gottesdienst am Mittwochabend.
Zu Beginn des Gottesdienstes sangen alle Kirchenbesucher das Lied “Herr Jesu, dir zu leben gelobt mein Herz und Mund!“ Grundlage für die Predigt waren die Verse 24 bis 26 aus dem 13. Kapital des Matthäus-Evangeliums: „Er legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon. Als nun die Saat wuchs und Frucht brachte, da fand sich auch das Unkraut.“
Der Apostel begann seine Ausführungen mit dem Hinweis, Gott sei unvergleichlich, denn er sei wahrhaftig, ewig, einzig, vollkommen, allmächtig und allwissend. Auch in seinem Tun und Handeln sei der Schöpfer unvergleichlich. „Gott ist mit nichts und mit keinem zu vergleichen. Darum haben wir Respekt vor ihm und loben, ehren und preisen ihn“ führte Apostel Otten aus. In diesem Zusammenhang verwies er auf den Propheten Jesaja, der Gott als den unvergleichlichen Gott Israels beschrieben hat (Jesaja 40,12-25).
Dann ging der Seelsorger auf das Bibelwort ein. Zunächst erklärte er den Anwesenden die Bedeutung des Gleichnisses. Der Acker stehe sinnbildlich für die gesamte Menschheit. Der gute Samen sei das Evangelium und der Mensch, der den guten Samen sät, sei Jesus Christus selbst. Im Gegensatz dazu symbolisiere das Unkraut das Böse und der Feind, der Unkraut sät, den Teufel.
Bemerkenswert an diesem Gleichnis sei, so der Apostel, dass Weizen und Unkraut, also Gutes und Böses, bis zur Ernte zusammenwachsen und reifen. Jesus zeige am Gleichnis auch auf, dass Unkraut das Wachstum des Weizens nicht verhindern kann. Der gute Samen reife aus und bringe Frucht.
Auch heute, fuhr der Geistliche fort, biete Jesus Christus allen Menschen das Evangelium an. Wie der gute Samen im Gleichnis solle das Wort Gottes in die Herzen fallen, reifen und Frucht bringen. Im Herzen versuche sich aber auch das Böse einzupflanzen und fordere den Menschen auf, das Evangelium abzulehnen und sich gegen den göttlichen Willen zu stellen.
So gedeihe, wie auf dem Acker im Gleichnis, in den Herzen der Menschen das Gute und Böse nebeneinander. Ob der Gläubige Früchte bringe wie Liebe, Glaube oder Erkenntnis sei nicht allein abhängig vom Bösen, sondern von seiner geistigen Entwicklung und der Beziehung zu Gott.
Der Apostel rief gegen Ende seiner Predigt die Gläubigen auf, die Menschen, die heute noch nicht an Gott glauben oder glauben können, mit dem Evangelium bekannt zu machen und den Willen Gottes zu verkünden. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, seinen Nächsten zu lieben, zu achten und für ihn zu beten, damit dieser Gott erkennen und an ihn glauben kann.
Bischof Ralf Flore wies in seinem Predigtbeitrag darauf hin, dass die Begegnungen mit Gott unvergleichlich und ohne Alternative seien. Er nannte zunächst die Begegnungen in seinem Hause. „In den Gottesdiensten dient uns Gott, hier hören wir sein Wort, erfahren seinen Willen, empfangen seine Gnade und feiern Heiliges Abendmahl“, zählte der Bischof die Gaben Gottes auf. Eine weitere Begegnung mit Gott, so der Bischof, sei das Gebet. Im Gebet könne der Gläubige Gott alles entgegenbringen was ihn bewegt: Lob, Preis, Ehre, Dank aber auch Bitten und Fürbitten.
Anschließend erwähnte der Apostel noch, dass die ersten Christen beständig waren in der Gemeinschaft, in der Apostellehre, im Brotbrechen und im Gebet. Dies sei auch ein Erfolgsrezept für neuapostolische Christen heute. Nach dem Gottesdienst nahm sich der Apostel die Zeit, um sich von den Gottesdienstbesuchern persönlich zu verabschieden.
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