Flingern. Am Samstag, den 6. Oktober 2018 öffnete die Gemeinde Flingern für ihre Gäste die Türen für ein besonderes Jubiläumsfest: 125 Jahre waren seit Gründung der ersten Gemeinde im Kirchenbezirk Düsseldorf vergangen.
Der Vorsteher, Priester Christoph Bister, und die Mitglieder des Gemeindegremiums bereiteten den Tag der offenen Tür vor und begleiteten rund 70 Besucher durch das Veranstaltungsprogramm. Sie hatten im Vorfeld nicht nur die Vertreter der lokalen Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), sondern auch viele ehemalige, in den letzten Jahren umgezogene Glaubensgeschwister eingeladen.
Gegen 11 Uhr eröffnete Christoph Bister das Jubiläumsfest. Er begrüßte die geladenen Gäste sowie die Gläubigen aus seiner Gemeinde und dem Kirchenbezirk. In seiner Ansprache fasste er die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der seit 125 Jahren bestehenden Glaubensgemeinschaft zusammen. Das Fest stellte er unter das Motto: „Ein Jubiläum ist das Ergebnis der Beständigkeit und die Freude auf das Weiter!“
In Anschluss richtete Bezirksältester Gerhard Dubke in seiner Rede den Blick auf den Kirchenbezirk Düsseldorf, wie er damals entstand und sich bis heute entwickelte. Eine spannende und gesegnete Entwicklung, so sein Fazit. Manche Namen die genannt wurden, ließen bei den Zuhörern Erinnerungen wach werden.
Im Anschluss an die beiden Eröffnungsansprachen beeindruckte eine Präsentation von Hirte i.R. Alfred Krempf, Leiter des Zentralarchives der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland, die Teilnehmer. Sehr interessant dargestellt und vorgetragen, schilderte er aus historischen Quellen die Entwicklung der Abendmahlsliturgie. Mit Exponaten aus dem Archiv und den Bildern anhand einer Präsentation erhielten die Zuhörer einen Einblick über die Gottesdienstgestaltung der katholisch-apostolischen und der daraus sich entwickelnden neuapostolischen Kirche vergangener Epochen.
Nach diesem Vortrag luden die Organisatoren ihre Gäste zu einem herzhaften Mittagessen ein. Insbesondere die Gulaschsuppe fand bei den Besuchern großen Anklang. Mit Getränken, vielen Gesprächen und dem Spaß der jungen Teilnehmer auf der Hüpfburg, die man auf dem Parkplatz aufgestellt hatte, setzte sich das Fest innerhalb und außerhalb des Kirchengebäudes fort. Im Verlauf des Tages hatten die Besucher Gelegenheit, aktiv an den Aufzeichnungen der Zeitgeschichte teilzunehmen. Mit Hilfe eines ausgelegten Zeitstrahls, der bereits die wesentlichen Eckdaten der vergangenen Gemeindegeschichte enthielt, wurden die Besucher ermuntert, eigene Erlebnisse auf kleinen Notizzetteln festzuhalten und im Zeitstrahl einzufügen.
Viele Ausstellungsstücke, wie alte Kirchenbücher und Gottesdienstberichte aus der Geschichte der Gemeinde, konnten besichtigt werden. Besonders die Informationen zur Größe der ehemaligen Kirche an der Krahestraße lies einige Besucher erstaunen. Die im Jahr 1926 erbaute Kirche bot bis zu ihrer völligen Zerstörung durch Kriegseinwirkungen im Jahr 1942 insgesamt 1.100 Gläubigen Platz. Zudem war in dem Gebäude noch eine Wohnung untergebracht. Das kleinere Kirchengebäude, wie es auch heute noch besteht, wurde 1950 eingeweiht und bietet 500 Gottesdienstteilnehmern Platz.
Interesse bei den Besuchern fand auch eine Fotoshow von 250 alten Aufnahmen, die in einer Endlosschleife auf einem Fernseher liefen und im Kirchenschiff von einem Beamer an eine Leinwand gestrahlt wurden. Immer wieder sammelten sich Besucher vor den Fotoshows und tauschten Erinnerungen aus oder amüsierten sich über die alten Kleidermoden, Frisuren oder manch anderes Detail aus dem vergangenen Jahrhundert. Gemeindemitglieder aus Flingern stellten für die Fotoshow ihre alten Aufnahmen zur Verfügung.
Am Nachmittag des Tages beeindruckte Apostel i.R. Klaus Zeidlewicz mit seinem Vortrag über die Anfänge der Neuapostolischen Kirche, den ersten zwölf Aposteln der Neuzeit und so mancher kleinen Anekdote aus den Zeiten der Gründung und seinem eigenen Glaubenserleben. Christoph Bister ergänzte den Vortrag mit aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zur Gemeinde Flingern.
Die Schlussworte sprach Christoph Bister, der sich bei allen Helfern, insbesondere bei den Mitgliedern des Gemeindegremiums herzlich bedankte. Mit einer Einladung zum tags darauf folgenden Festgottesdienst am Erntedanksonntag, der von Apostel Franz-Wilhelm Otten geleitet wurde, beendete er den offiziellen Teil der Jubiläumsveranstaltung.
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