Hilden. Bezirksapostel Rainer Storck feierte am Sonntag, 20. September 2015, einen Gottesdienst mit Glaubensgeschwistern in der Gemeinde Hilden. In Vorbereitung auf Erntedank hatte der Gottesdienst einen besonderen Schwerpunkt: Dankbarkeit.
Zu Beginn des Gottesdienstes ging der Bezirksapostel einfühlsam auf die Situation und Bedürfnisse der versammelten Gemeinde ein und gab als Trostwort Psalm 34,19: „Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.“ Ein zerbrochenes Herz sei die Folge von Kummer und Sorge, erläuterte der Bezirksapostel. „Da ist der Kummer von Eltern, die ihr Kind verlieren, deren Herzen am Leid zerbrechen.“ Das Gemüt sei dagegen das Bild des Willens, des Mutes, des Antriebs. Wenn das Gemüt zerschlagen sei, dann wird aus Mut Mutlosigkeit, aus Kraft Kraftlosigkeit und schließlich stelle sich Ziellosigkeit ein. „In solchen Situationen soll uns bewusst sein, dass der Herr nahe ist“, tröstete der Bezirksapostel.
Dankbarkeit als Grundbedürfnis
Der Predigt des Bezirksapostels lag das Bibelwort aus Psalm 50,14 zugrunde: „Opfere Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde“. Schon Kain und Abel haben Gott von ihrem erwirtschafteten Ertrag aus freien Stücken geopfert. Sie erkannten, dass gewisse Rahmenbedingungen notwendig waren, damit sie die Früchte ihrer Arbeit ernten konnten. „Wir lernen im Alten Testament, dass sich die Menschen im Lauf der Zeit von Gott entfernt haben und das Grundbedürfnis der Dankbarkeit abhanden gekommen ist“, sagte der Bezirksapostel und nannte beispielshaft den Turmbau zu Babel und die Einstellung der Menschen vor der Sintflut. „Der Mensch machte sich zum Maß aller Dinge und hat darüber die Dankbarkeit vergessen“, fasste der Bezirksapostel zusammen.
Auch im Neuen Testament finden sich Beispiele fehlender Dankbarkeit. Als Jesus die zehn Aussätzigen heilt, kommt nur einer zurück und dankt Jesus für das Wunder, das an ihm geschehen ist. Der Bezirksapostel empfahl den Gottesdienstteilnehmern, die Dankbarkeit als „Grundbedürfnis“ zu entwickeln und Dank zu opfern. Dabei kann sich das Dankopfer in vielfältiger Art zeigen.
Gott allein gebührt die Ehre
Bischof Michael Eberle aus dem Seelsorgebereich Nordrhein-Westfalen Nord erwähnte in seinem Predigtbeitrag, dass Dankbarkeit vom Standpunkt abhängig sei. Das großartige Tun Gottes sollte im Mittelpunkt stehen und Dankbarkeit auslösen. Den Gedanken, dass Dankbarkeit das Bedürfnis auslösen soll, Gott etwas zurückzugeben, hob Bischof Rainer Sommer in seiner Predigtzugabe hervor. Apostel Franz-Wilhelm Otten erinnerte schließlich die Gottesdienstbesucher an das Wesentliche: „Gott allein gebühret alle Ehre.“
Der Höhepunkt des Gottesdienstes mit Sündenvergebung und Heiligem Abendmahl bekam an diesem Sonntagmorgen ein besonderes Gepräge. Der Bezirksapostel feierte mit den Gottesdienstbesuchern zusätzlich das Heilige Abendmahl für die Verstorbenen.