Düsseldorf / Großlittgen. Eine „Jugendstunde“ der etwas anderen Art erlebten zehn Jugendliche und der Jugendbeauftragte Rainer Hepp aus dem Düsseldorfer Kirchenbezirk am vorletzten Wochenende im November. Im Rahmen eines bezirksweiten Projektes suchen die jungen Gläubigen seit Herbst dieses Jahres „Fußspuren Christi“ im Privatleben.
Eine Jugendgruppe entschied sich am Wochenende des 21. und 22. Novembers für eine Fußspuren-Suche in einem Kloster in der Eifel. Bei einem zweitägigen Besuch hofften sie, völlig neue Aspekte christlichen Glaubens zu erfahren. Das Klosterleben war für die meisten der mitfahrenden Jugendlichen bis dahin eine Unbekannte, die höchstens mit Eindrücken aus Film und Fernsehen, wie beispielsweise aus „Der Name der Rose“, angereichert war.
Vorbereitung einer Abendandacht
Ganz anders als in der düsteren und geheimnisvollen Atmosphäre im besagten Klosterkrimi wurden die Jugendlichen am Samstagmittag herzlich in der ruhigen Zisterzienserabtei Himmerod willkommen geheißen. Zuerst ging es daran, das weitläufige Klostergelände mitsamt der eindrucksvollen Barockkirche, den Fischteichen und Gästehäusern zu erkunden, bevor die Zimmer bezogen wurden.
Am Nachmittag gab es bereits die erste Aufgabe für die Jugendlichen: Es galt in Vorbereitung auf eine Abendandacht Gedanken zum Thema „Worte“ zusammenzustellen. Kaum waren die Plakate mit den Ergebnissen beschrieben, begann schon der nächste Programmpunkt, die Vesper in der Abteikirche. Für viele Jugendliche war dies die erste Möglichkeit katholische Liturgie und Gebete aus nächster Nähe zu erleben und zur Ruhe zu kommen. Anschließend folgte ein leckeres Abendbrot in gemütlichem Beisammensein im Gästeraum „Parlatorium“. Dort muss das Essen, anders als im Refektorium, nicht schweigend zu sich genommen werden.
Teilnahme am ersten Stundengebet des Tages
Kurz darauf war speziell für die Jugendlichen von Angestellten des Klosters eine Andacht zum schon vorbereiteten Thema „Worte“ in einer kleinen Kapelle organisiert worden. Dort wurden bei Kerzenschein, geistlichen Liedern auf der Gitarre und Lesungen viele Facetten von Worten beleuchtet und gleichzeitig eine Einstimmung auf den Sonntag gegeben. Zum Abschluss des Tages trafen sich die Jugendlichen zu fröhlichen Gesprächen und Spielen in der klostereigenen „Stephansklause“.
Der Sonntag begann früher als im „neuapostolischen Tagesablauf“ üblich. Einige Jugendliche besuchten bereits das erste Stundengebet der Mönche, die sogenannte „Vigilie“ um 4:15 Uhr morgens, bevor kurz nach 7 Uhr für alle das Frühstück angerichtet war. Im Anschluss wurde erneut in der Kapelle eine Morgenmeditation durchgeführt, die mit ruhiger Musik und kurzen Wortbeiträgen auf den beginnenden Tag einstimmte. Bei eisigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ließen sich die jugendlichen Klostergäste eine kurze Wanderung durch den angrenzenden Wald samt imposanter Lichtung nicht entgehen, auch wenn dabei der ein oder andere Fuß im sumpfigen Untergrund stecken blieb.
Besuch des Christkönigsfest
Da der 22. November gleichzeitig den letzten Sonntag des Kirchenjahres markierte, wurde in der katholischen Kirche das Christkönigsfest gefeiert. Somit hatten alle Jugendlichen die Gelegenheit das Hochamt, eine besondere feierliche Form der heilige Messe, in der Abteikirche zu besuchen. Vor allem Stellungnahmen zu politischen Themen und die intensive Liturgie weckten durchaus die Neugier der vielleicht noch nicht ganz ausgeschlafenen Jugendlichen in diesem Gottesdienst.
Nach dem Mittagessen nahm sich Bruder Stephan, der für die Gästebetreuung zuständige Mönch, noch Zeit, um sich den Fragen der Jugendlichen zu stellen. Er berichtete Interessantes über den Klosteralltag, der dann doch viel normaler ist, als die Jugendlichen vermutet hatten. Dabei sprach er auch eine herzliche Einladung zu einem erneuten Besuch aus, die die Jugendlichen bei Gelegenheit gerne annehmen wollen.
Jugendprojekt: Fußspuren Christi finden
Das Kloster Himmerod liegt im Salmtal (Landkreis Bernkastel-Wittlich) in der Eifel und wird aktuell von zehn Mönchen bewohnt unter Leitung von Abt Johannes Müller. Die Mönche betreiben dort unter anderem ein Museum, eine Klostergaststätte, eine Gärtnerei und eine Kunsthandlung. Die Idee zu einem Besuch eines Klosters entstand bei den Jugendlichen während der Überlegung, wie man „Fußspuren Christi“ im Privatleben finden kann. Unter diesem Titel organisieren die Jugendlichen eigenverantwortlich ein gemeinsames Programm, das den Glauben in vielfältigen Bereichen des Alltags erlebbar machen und die monatliche Jugendstunde im Rahmen des Projektzeitraums sinnvoll ergänzen soll.
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