Ratingen. Die Konfirmanden des Kirchenbezirks Düsseldorf trafen sich vom 24. bis zum 26. März 2017 in der Jugendherberge Ratingen. Unter dem Motto „Jesus to go“ verbrachten sie ein gemeinsames Wochenende, um sich kennenzulernen und sich auf ihre Konfirmation vorzubereiten.
Die Freizeiten zur Vorbereitung auf die Konfirmation sind mittlerweile zu einer Tradition im Kirchenbezirk geworden. So trafen sich auch in diesem Jahr bei schönstem Frühlingswetter sechs Konfirmanden mit einigen Jugendlichen und ihren Betreuern in der Ratinger Jugendherberge. Der Freitagabend startete mit Kennlernspielen, um sich in entspannter und lockerer Atmosphäre aneinander zu gewöhnen.
Entsagen und übergeben: Was bedeutet das?
Im Anschluss daran ging es direkt mit einem etwas anspruchsvolleren Thema, dem Konfirmationsgelübde, weiter. Schließlich sind die jungen Christen, die nun bald selbst die Verantwortung für ihren Glauben übernehmen werden, auch nach Ratingen gekommen, um etwas zu lernen. In dem Konfirmationsgelübde verspricht man zunächst, „dem Teufel und all seinen Werken zu entsagen“ und gelobt dann, „sich dem dreieinigen Gott zu übergeben“. Aber was genau ist mit „entsagen“ und „übergeben“ gemeint?
In einer Aufgabe galt es, anhand von verschiedenen Bibelstellen herauszuarbeiten, welchen Dingen man entsagt und wozu man sich bekennt. Die jungen Teilnehmer erkannten, dass die zehn Gebote eine gute Antwort geben können. Diese zeigen auf, auf was Gläubige achten sollten. Intensiv diskutiert wurde das Verbot des Götzendienstes. Was auf den ersten Blick ziemlich angestaubt daher kommen mag, ist an sich, wie die Jugendlichen in einem kurzen Auszug aus einem Gottesdienst des Stammapostels lesen konnten, hoch aktuell. Es ging darum, dass etwa das eigene Ich und das Streben nach Geld schnell zu einem Götzen werden können, wenn man diese über die Gebote Gottes stellt. Außerdem wurde das Gebot, „Du sollst nicht töten“, auch in der Weise betrachtet, andere Mitmenschen nicht seelisch verletzen zu wollen.
Konfirmationsgelübde: Eine Lebensaufgabe
Für das „Übergeben“ stellten die Teilnehmer fest, dass ein Bekenntnis zur Dreieinigkeit Gottes und zur Nächstenliebe abgelegt sein sollte. Zudem sollte der Glaube an Jesus Christus und seine Wiederkunft vorhanden sein. Schließlich sei der Glaube an der Verkündigung des Wortes Gottes in den Gottesdiensten für das „Übergeben“ Voraussetzung. Letztendlich geht es aber nicht darum, ab dem Tag der Konfirmation keine Fehler mehr zu machen, sondern das Halten des Gelübdes als eine Art Lebensaufgabe zu verstehen.
Der nächste Tag stand ganz unter der Fragestellung: „Wie kann ich das Konfirmationsgelübde mit in den Alltag nehmen?“ Nach einem kurzen Review des vergangenen Tages versammelten sich die jungen Christen vor dem Haus, um zu einer gemeinsamen Schnitzeljagd in den angrenzenden Wald aufzubrechen. Dabei wurden die Konfirmanden mit Geschichten aus dem Alltag konfrontiert und mussten überlegen, auf welches Gleichnis Jesu dieses Beispiel passen könnte. Die Jungen und Mädchen sollten bei dieser Übung einen Blick für die praktische Umsetzbarkeit der Gleichnisse Jesus im Alltag erhalten. Am Ziel der Schnitzeljagd gab es für jeden Teilnehmer als Belohnung einen Coffee-to-go-Becher mit einem Aufdruck des Mottos: „Jesus to go“.
Gemeinsamer Gottesdienst am Sonntag
Nach einem Besuch des Bezirksjugendbeauftragten, der sich den zukünftigen Jugendlichen vorgestellt hatte, um sie schon einmal für die Jugendarbeit zu begeistern, ging es gemeinsam auf die Eisbahn. Müde und erschöpft von den vielen Eindrücken des Tages ließ man den Abend am Lagerfeuer mit Stockbrot und harmonischem Gitarrenspiel ausklingen.
Am Sonntagmorgen wurde der Gemeinschaftsraum der Jugendherberge in einen Gottesdienstraum umfunktioniert. Dem Gottesdienst legte Priester Jörg Schützeichel den letzten Satz aus Josua 24,15 zugrunde: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“ Zu Beginn seiner Predigt stellte der Priester das Motto der diesjährigen Konfirmandenfreizeit, „Jesus to go“ heraus und rief den Konfirmanden zu, dass Jesus nicht nur der leidende Mann am Kreuz, sondern Gottessohn ist, „der dich in deinem Alltag begleitet, auf den du stolz sein kannst“.
Sich bewusst für Gott entscheiden
Anschließend ging der Seelsorger auf Josua ein, der eine schwierige Zeit durchlebt hatte und sich mit dieser Ansprache an das Volk bewusst zum Herrn bekannte. Als Christ würde man immer wieder einmal mit Situationen konfrontiert, in denen man sich bewusst für Gott entscheiden müsste. Das Großartige sei aber, dass Gott die Möglichkeit gäbe, Entscheidungen gegen ihn rückgängig zu machen. Eine Rückkehr zu Gott sei immer wieder möglich.
Im Gegensatz zu Josua, der als eine Art Anführer im Volk eine besondere Rolle spielte, stünden die Konfirmanden erstmal für sich alleine, um Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Bei Entscheidungen mit Tragweite empfahl der Seelsorger den Konfirmanden mit Gott intensiv zu sprechen und zu ringen, um Antworten zu erkennen. Es sei wichtig, den Glauben und das Vertrauen in Gott nicht zu verlieren.
Keine Entscheidung ohne Konsequenzen
Priester Christian Pieper begann seinen Predigtbeitrag mit einem veranschaulichenden Beispiel. Er forderte die Jugendlichen zunächst auf, ihren Daumen, wie bei einem „like“-Emoji, einem „Gefällt-mir-Symbol“, nach oben zu strecken. Dieser Daumen stehe für die anstehende Entscheidung. Danach bat er darum, auch die anderen vier Finger nach vorne auszustrecken. Diese ausgestreckten Finger könne man nun als Symbol für die mit einer Entscheidung verbundenen Konsequenzen verstehen.
Mit jeder Entscheidung seien sowohl positive als auch negative Konsequenzen verbunden „Wenn ich beispielsweise bei Rot über die Ampel gehe, komme ich vielleicht schneller auf der anderen Straßenseite an. Andererseits riskiere ich auch, ein Bußgeld verordnet zu bekommen oder gar von einem Auto angefahren zu werden“, erläuterte Priester Pieper. Zum Schluss seines Wortbeitrags empfahl er den jungen Gläubigen, sich bewusst für Jesus zu entscheiden. „Es ist ein besonderer Reichtum, seinen Weg mit Jesus zu gehen, der einen liebt, einem vergibt und für einen jeden das Heil möchte.“
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