Düsseldorf. Einen Überblick über den Öffnungsprozess der Neuapostolischen Kirche gab Peter Johanning im Rahmen der „mittwochsgespräche“ Ende November. Der neuapostolische Bischof folgte einer Einladung der katholischen Kirche ins Düsseldorfer Maxhaus.
„Hier haben wir Euch verstanden, hierin auch, an dieser Stelle haben wir Euch noch nicht verstanden, und dort sehen wir die Dinge komplett anders als Ihr.“ Mit diesen Worten machte Bischof Peter Johanning in seinem Vortrag am 28. November im Maxhaus der katholischen Kirche deutlich, wie die allerersten Gespräche mit Vertretern anderer Kirchen verliefen, als der Öffnungsprozess der Neuapostolischen Kirche (NAK) vor etwa 20 Jahren begann.
Erster neuapostolischer Gastredner im Maxhaus
Johanning informierte die Besucher im Klosterhof, dem Innenhof des Maxhauses, im Rahmen der sogenannten „mittwochsgespräche“ über die NAK und insbesondere über den Öffnungsprozess der Kirche. Die „mittwochsgespräche“ sind ein etabliertes Format der katholischen Kirche in Düsseldorf, mit welchem Michael Hänsch, Geschäftsführer des lokalen katholischen Gemeindeverbands, seit Jahren immer mittwochs hochrangige Redner gewinnt, um über theologische und soziale oder gesellschaftliche Themen mit kirchlichem Bezug zu sprechen. Dabei ist die Diskussion mit den anwesenden Besuchern ein wichtiger Baustein bei diesen Gesprächen.
An diesem Mittwochabend war nun erstmalig ein Vertreter der NAK auf der Bühne. „Eine Herzensangelegenheit“, wie es Hänsch in seiner Anmoderation ausdrückte. Denn er selbst hatte die Entwicklung der NAK in Düsseldorf aus erster Hand miterlebt: Beim Europa-Jugendtag 2009 in der Landeshauptstadt sei er erstmals mit der NAK in Kontakt gekommen. Damals habe man sich noch gefragt, wie man mit dieser Glaubensgemeinschaft umgehen soll. Recht bald fand man aber gemeinsame Anknüpfungspunkte für ein Miteinander. Inzwischen ist die NAK Mitglied in der Düsseldorfer Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). „Aus dieser sei die NAK aus katholischer Sicht auch nicht mehr wegzudenken“, betont der katholische Geistliche in seiner Ansprache.
Zäher Einstieg in den Dialog mit den Kirchen
Gut 40 Besucher waren beim 1751. Mittwochsgespräch zu Gast, als der Kirchensprecher der NAK International über den Glauben und die Entwicklung seiner Kirche sprach. Sehr anschaulich schilderte er, wie zäh die ökumenischen Anfänge vor 20 Jahren waren. „Als wir auf lokaler Ebene Kontakte knüpften, empfing man uns höflich, verwies uns aber für weitere Gespräche an den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf, der weltweit relevanten Organisation für ökumenische Fragestellungen. Und als wir in Genf waren, wurden wir dort höflich empfangen, für weitere Gespräche sollten wir jedoch zunächst vor Ort den Dialog suchen“, berichtete Johanning mit einem Lächeln und sichtlich frei von Verbitterung. „Denn so ist das, wenn man sich jahrelang als Kirche dem Dialog verweigert und dann plötzlich am Diskurs teilnehmen möchte“.
Insgesamt zeigte sich Johanning erleichtert und sichtbar stolz über die zurück gelegte Entwicklung der letzten Jahre. Dies kam auch in der Fragerunde zum Ausdruck. Zahlreiche Teilnehmer stellten interessierte und kritische Fragen, die teilweise auch auf persönlich gemachten Erfahrungen beruhten. Authentisch, mit der nötigen Bereitschaft zur Selbstkritik und gleichzeitig überzeugt von dem im heutigen Katechismus hinterlegten Glaubenszeugnis der NAK ging Johanning auf alle Fragen ein und konnte für Klärung sorgen. Unter den Besuchern waren auch einige neuapostolische Kirchenmitglieder, die sich im Nachhinein noch angeregt unterhielten. Einer von Ihnen brachte das allgemeine Gefühl auf den Punkt: „Ich bin Gott dankbar, dass ich diese Zeit erleben darf, in der wir uns völlig frei und auf Augenhöhe mit unseren Mitchristen begegnen“.
Datenschutzeinstellungen
Mit Hilfe einiger zusätzlicher Dienste können wir mehr Funktionen (z.B. YouTube-Video-Vorschau) anbieten. Sie können Ihre Zustimmung später jederzeit ändern oder zurückziehen.
Datenschutzeinstellungen
Diese Internetseite verwendet notwendige Cookies, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen. Jeder Nutzer entscheidet selbst, welche zusätzlichen Dienste genutzt werden sollen. Die Zustimmung kann jederzeit zurückgezogen werden.
Einstellungen
Nachfolgend lassen sich Dienste anpassen, die auf dieser Website angeboten werden. Jeder Dienst kann nach eigenem Ermessen aktiviert oder deaktiviert werden. Mehr Informationen finden sich in der Datenschutzerklärung.