Langenfeld. Neuapostolische Gemeindemitglieder aus Langenfeld organisierten Mitte April eine Spendenaktion für einen in Not geratenen Sozialladen. Hilfe bekamen sie dabei von Gläubigen aus der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.
Unter der Überschrift „Die Tüte braucht Lebensmittel“ berichtete die Rheinische Post mit Ausgabe vom 7. April 2020 über fehlende Lebensmittel in der „Tüte“. Der Sozialladen „Die Tüte“ ist eine Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V. (SkF) in Langenfeld, in dem Bedürftige die Möglichkeit haben, sich gegen eine geringe Aufwandsentschädigung mit Waren des täglichen Bedarfs einzudecken.
Ein Sozialdienst in Not
„Jetzt gehen dem Shop, der vor allem ärmere Menschen bedient, die Waren aus“, äußert sich Diana Rauch im Artikel. Die Mitarbeiterin des SkF betreut seit 15 Jahren die Tüte und schätzt, dass durch Hamsterkäufe in den Supermärkten nur noch ein Viertel der Waren wie Reis, Gries, Milch, Käse oder Nudeln in der Tüte ankommen.
Den Aufruf zu Lebensmittelspenden für die Tüte las auch ein junger Glaubensbruder aus der neuapostolischen Gemeinde Langenfeld. Auf den Notstand im Sozialladen machte er Gemeindemitglieder per WhatsApp-Gruppe aufmerksam. Bereits in einer am folgenden Tag stattfindenden Videokonferenz, die die Seelsorger der Gemeinde während der Covid-19-Pandemie eingerichtet hatten, wurde beschlossen, eine Sammlung für die Tüte durchzuführen.
Aufruf an die ACK
Nach einem Telefonat zwischen Priester Wolfram Jesse und Diana Rauch wurde eine Liste der am dringendsten benötigten Lebensmittel in die WhatsApp-Gruppe der Gemeinde eingestellt. Die Gemeindemitglieder sammeln seit Jahren zum Erntedankfest Lebensmittel und Hygieneartikel für die soziale Einrichtung. Da darüber hinaus gute Kontakte zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) bestehen, mailte man kurzer Hand ihre Mitgliedskirchen an und bat um Unterstützung. Die Neuapostolische Kirche Langenfeld ist seit Ende 2016 Gastmitglied in der lokalen ACK.
Am Abend des 14. April öffneten die Organisatoren die Türen der Kirche in der Bachstraße, um die Spenden in Empfang zu nehmen. Die Gemeindemitglieder stellten aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen zur Corona-Krise Wäschekörbe im gebotenen Abstand auf dem Kirchengrundstück auf. So konnten die gesammelten Lebensmittel kontaktlos von den Spendern in die Körbe gelegt werden. Die Gemeindemitglieder waren besonders erfreut über die vielen Spender aus den Mitgliedskirchen der ACK.
Zwei Tage später brachten die beiden Priester Stefan Vis und Wolfram Jesse die Spenden in zwei vollgepackten Autos zum Sozialladen. Die Mitarbeiter der Tüte staunten nicht schlecht über die Menge der gespendeten Waren. Ein junger Mann, der beim Ausladen mithalf, drückte seine Überraschung wie folgt aus: "Das ist ja wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten gleichzeitig".