Benrath. In vielen Gemeinden des Kirchenbezirks Düsseldorf werden in Zeiten der Covid-19-Pandemie Andachten durchgeführt. Bereits seit einigen Wochen können Benrather Gläubige diesen geistlichen Impuls per Telefon erleben.
Die Corona-Pandemie und deren wirksame Bekämpfung durch umfangreiche Schutzmaßnahmen haben deutlich spürbare Folgen auch für das Gemeindeleben der Gläubigen vor Ort. In der Zeit, in der nur eingeschränkte Möglichkeiten zu Gottesdiensten bestehen und diese nicht in den Ortsgemeinden durchgeführt werden können, möchte die Kirche ihren Mitgliedern geistliche Impulse geben. Dies kann in Form von Andachten geschehen, die per Telefonkonferenz angeboten werden.
Keine liturgische Form
Auch in der Gemeinde Benrath haben sich Seelsorger und Gemeindemitglieder mit der Ausgestaltung und Konzeption solcher Andachten beschäftigt. Ausgehend von den Erkenntnissen aus den Liturgierahmen der Neuapostolischen Kirche stellen Andachten keine Sonderform des Gottesdienstes dar und haben folglich auch keine liturgische Form. Es findet keine gottesdienstliche Wortverkündigung und keine Segensspendung oder Segenshandlung statt. Von daher ist die Anwesenheit eines Amtsträgers bei der Durchführung einer Andacht nicht erforderlich.
Bei der Einführung von regelmäßigen Andachten engagierten sich die Benrather Amtsträger im besonderen Maße und folgten damit einem Impuls von Bezirksapostel Rainer Storck. Die weiteren Andachten sollen künftig vermehrt von Gemeindemitgliedern gestaltet und durchgeführt werden. Die Einbindung von Jung und Alt, von weiblichen und männlichen Glaubensgeschwistern wird vom Gemeindevorsteher Priester Dominik Götte gefördert und unterstützt.
Gestaltung von Andachten
Grundlage der Gestaltung von Andachten sind jeweils die von der Arbeitsgruppe Leitgedanken verfassten Ausführungen für eine Andacht zu einem entsprechenden Bibelwort. Neben der Vermittlung von geistlichen Impulsen können weitere wertvolle Anregungen wie etwa Bibellesungen aus dem Kontext des Bibelwortes oder Lesungen aus dem kirchlichen Liedgut angeboten werden. Auch der Möglichkeit eines gemeinsamen Gebets wird Raum geschaffen.
Rund 30 Haushalte aus der Benrather Gemeinde wählten sich zur zweiten Andacht am 22. April per Telefon ein und hörten Ausführungen zum Bibelwort aus Jesaja 59,1. Nach Gebet und Begrüßung der Gemeindemitglieder trug Priester Dominik Götte einen einleitenden Impuls zur Frage „Wann hast Du zuletzt aus Liebe heraus etwas Unerwartetes getan?“ vor. Anschließend erfolgte eine Lesung aus dem 11. Kapitel des Lukasevangeliums. Eine Glaubensschwester schloss mit einem Vortrag auf ihrer Hausorgel den einleitenden Teil der Andacht ab.
Wort- und Musikbeiträge im Wechsel
Im Mittelpunkt der dann folgenden Ausführungen zur Andacht standen die Fragen „Wofür bete ich?“ und „Wie bete ich?“. Die Gedanken zur Andacht wurden abgerundet durch einen Beitrag von Priester Matthias Baier. Er nahm dabei insbesondere Bezug auf den Psalm 86 und zeigte hiermit auf, wie göttliche Wegweisung und Begleitung im Alltag durch den Gläubigen erfahren werden kann.
Bei der dritten Andacht eine Woche später legte der Gemeindevorsteher die Gedanken von Stammapostel Jean-Luc Schneider „Was hat Platz in deinem Herzen“ einleitend dar. Nach einer Bibellesung aus Psalm 34 und einem Musikvortrag standen Wortbeiträge zum Thema Gottesfurcht auf Grundlage der Verse 9 und 10 des 34. Psalms im Vordergrund. Wer Gottes Größe und Allmacht erkenne, der könne bestimmte Handlungsweisen für sich ganz persönlich entwickeln, so die Botschaft der Ausführungen von Priester Dominik Götte. Abschließend las eine Glaubensschwester einen bekannten Liedtext aus dem neuapostolischen Gesangbuch vor und ein Diakon teilte weitere Gedanken zum Bibelwort mit.
6. Mai 2020
Text:
Dominik Götte, Jörg Rüssing
Fotos:
Konstantin Hepp