Schnell füllt sich am Sonntagmorgen, 12. November 2023, das große Kirchenschiff der neuapostolischen Kirchengemeinde Düsseldorf an der Krahestraße. Vornehmlich Kirchenmitglieder im Alter von 65 und mehr Jahren nehmen auf den Kirchenbänken Platz. Anlass ist der jährlich stattfindende Gottesdienst für Seniorinnen und Senioren aus dem Kirchenbezirk.
Im Düsseldorfer Kirchenbezirk leben rund 1.200 Gläubige, die zur Gruppe der Senioren gehören. Zu dieser Gruppe zählt die Neuapostolischen Kirche Gemeindemitglieder, die zuallermeist sowohl in beruflicher wie auch in kirchlicher Hinsicht den Ruhestand erreicht haben. Auf ein fest definiertes Eintrittsalter besteht die Kirchenleitung dabei nicht. Ihr ist es vielmehr wichtig, dass sich die älteren Kirchenmitglieder im Kreis der Senioren dazugehörig fühlen.
Großer Anteil in den Gemeinden
Der Anteil der älteren Gläubigen im Kirchenbezirk ist nicht zuletzt wegen der allgemeinen demografischen Entwicklung groß und weiter zunehmend. Fast 40 Prozent beträgt dieser Anteil, wenn man die aktiven Gemeindemitglieder, also Gläubige die regelmäßig die Gottesdienste besuchen, als Grundlage für die Berechnung nimmt.
Nach Informationen der Kirchenleitung soll der Gottesdienst für Senioren eine adäquate seelsorgerische Zuwendung ermöglichen und den Glauben der lebenserfahrenen Gemeindemitglieder stärken. Zudem soll der Gottesdienst auch als ein Signal verstanden werden, dass die ältere Generation in ihren besonderen Lebensverhältnissen wahrgenommen und verstanden wird.
Gottesdienst für Senioren einmal pro Jahr
Für den jährlich stattfindenden Gottesdienst für Senioren gilt die übliche Liturgie wie in allen Gottesdiensten der Neuapostolischen Kirche. Bei der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes können sich die Senioren einbringen. An diesem zweiten Sonntag im November begleiteten Sängerinnen und Sänger des Aktiv-Chores 55+ die Predigtbeiträge der Geistlichen.
Bezirksvorsteher Dominik Götte leitete den diesjährigen Gottesdienst für die Senioren. Er predigte auf Grundlage des Bibeltextes aus Markus 11,1-3: „Und als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, bei Betfage und Betanien am Ölberg, sandte er zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in das Dorf, das vor euch liegt. Und alsbald wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein Füllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und führt es her! Und wenn jemand zu euch sagen wird: Was tut ihr da?, so sprecht: Der Herr bedarf seiner, und er sendet es alsbald wieder her.“
Rückgrat der Gemeinden
In seinen einleitenden Gedanken bezeichnete der Priester die Senioren als das „Rückgrat“ der Gemeinden. Sie seien aufgrund ihrer Glaubens- und Lebenserfahrung Vorbild für die jüngeren Generationen. Ihre Denk- und Handlungsweisen seien vom Glauben geprägt. „Wer Rückgrat hat, hat Haltung. Eure grundsätzliche Haltung bezeugt, dass der Glaube das Lenkrad des Lebens sein kann.“
Trotz zahlreicher Veränderungen in der Kirche wie zum Beispiel das Tauf- und Amtsverständnis oder wie zuletzt die Frauenordination bat der Seelsorger die Senioren an folgende drei Grundsätzen festzuhalten, diese seien für den Glauben nach wie vor wesentlich und unverändert:
- Ich bin ein Kind Gottes
- Ich bin eingebunden im Erlösungswerk Gottes
- Ich erwarte den Herrn täglich
Vorbild für jüngere Generationen
Bezogen auf die Bibelverse aus dem Markusevangelium sagte Dominik Götte, dass Gott auch die kleinen, für das Heilsgeschehen unbedeutende Dinge regle. „Wenn Gott sich schon um die kleinen Dinge kümmert, um wie viel mehr noch nimmt er Einfluss auf die wesentlichen Dinge des Lebens“, ermutigte der Seelsorger die Gottesdienstbesucher. Aus dem dritten Vers leite er zudem ab, dass Gott den Gläubigen brauche. „Der Herr bedarf deiner. Er wünscht sich, dass wir uns mit unseren Möglichkeiten in seinem Werk einbringen.“
Im folgenden Teil der Predigt motivierte der Seelsorger die Senioren fünf Aufgaben weiterhin nicht nur in ihrer persönlichen Beziehung zu Gott, sondern auch in den Gemeinden wahrzunehmen:
- Beten: Die Gebete der Senioren werden insbesondere für die jüngeren Generation in den Gemeinden nach wie vor gebraucht.
- Dienen: Die Gemeinde brauche das Mitwirken der Senioren nach ihren Möglichkeiten.
- Bekennen: Das Mitteilen über Glaubenserfahrungen müsse als Gesprächskultur in den Gemeinden erhalten bleiben.
- Opfern: Neben den materiellen Beiträgen seien es die Fähigkeiten, Einstellungen zu überdenken oder auf bestimmten Anschauungen zu verzichten.
- Das ganze Herz geben: Gott das ganze Herz schenken und dies in der Gemeinde vorleben.
Jahresprogramm 2024
Am Schluss seiner Predigt bedankte sich der Bezirksvorsteher bei den Senioren für deren Einsatz und Glauben in den Gemeinden. Bezirksevangelist Björn Tischler, Priester Benjamin Dux und Priester Roland Schöning bezeugten in ihren Predigtbeiträgen anhand von persönlichen Erlebnissen und Begegnungen die vorbildliche Haltung der Senioren. Sie ermunterten die ältere Generation für die jüngeren Mitglieder in den Gemeinden präsent zu bleiben.
Nach dem Gottesdienst stellte Uwe von Oppenkowski, Beauftragter für die Senioren im Kirchenbezirk, das Jahresprogramm 2024 vor. Neben zahlreichen Aktivitäten für die älteren Kirchenmitglieder wird auch ein Kommunikationsseminar als Auftaktveranstaltung im Januar angeboten. Kommunikationstrainer Evangelist i.R. Gerd Remus erläuterte Zielsetzung und Inhalte des Seminars „Reden wir, was wir glauben und glauben wir, was wir reden?“. Gerade im Dialog gelte es mit Achtsamkeit vorzugehen, damit das wechselseitige Sprechen und Zuhören das Verständnis der Dialogpartner untereinander stärke.
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