Grevenbroich. Apostel Franz-Wilhelm Otten besuchte am Mittwoch, den 21. Juli.2021 die Gemeinde Grevenbroich und feierte mit den Gläubigen einen Gottesdienst. Im Fokus seiner Predigt stand die Gottestreue in widrigen Zeiten.
Als Grundlage für den Gottesdienst wählte Apostel Otten das bekannte Bibelwort aus Psalm 73, Verse 23-24: „Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.“
Das wahre Wesen Gottes erkennen
Der Psalm 73 spricht von einem frommen Mann, der vom Unglück heimgesucht wurde. Als er erkennt, dass die Bösen ein viel schöneres Leben führen als das seine, ist er verunsichert und beginnt zu zweifeln. Kurz davor, Gott zu verlassen, hat er die Weisheit, in den Tempel zu gehen. Dort offenbart Gott ihm, dass Gott treu, wahrhaftig und die Liebe ist. Nachdem der Psalmist so das wahre Wesen Gottes erkannt hat, entschließt er sich, ihm zu vertrauen und Gott nicht zu verlassen.
Auch uns kann es heute passieren, so der Apostel, dass wir durch Umstände, die wir durchleben, verunsichert sind, wenn wir von einem großen Unglück getroffen werden und verzweifelt nach den Gründen suchen. Das Verhalten auch uns nahestehender Menschen könnte uns schockieren und an Gott zweifeln lassen.
Den Kontakt zu Gott halten
Solche Krisen seien allzu verständlich. Apostel Otten riet der versammelten Gemeinde, wenn der Einzelne in eine solche Krise gerät, den Kontakt zu Gott aufrechtzuerhalten: „Wir dürfen weiterhin mit Gott sprechen und ihm unser Leiden, unsere Fragen, unsere Zweifel mitteilen.“
Der Psalmist Asaph spricht davon, dass er in den Tempel ging. Er musste sein Gedankengebäude verlassen und sich den Gedanken Gottes öffnen. Den Gläubigen empfahl Apostel Otten, nicht auf sich selbst fixiert zu bleiben und sich nur auf das eigene Schicksal zu fokussieren. Wenn er sich umschaue, sehe er viele Menschen, die leiden. Davon spricht schon Apostel Paulus in seinem ersten Brief (vergleiche 1 Petrus 5,9). Das Unglück, das Menschen trifft, sei nicht unbedingt die Folge von Fehlverhalten. Unglück und schwierige Lebensphasen seien keine von Gott auferlegte Strafe. Wer sich dem Gedanken Gottes öffne, könne die Gegenwart Gottes erfahren. Zweifel und Schwächen des Menschen beeinträchtigen nicht die Liebe Gottes zu den Menschen.
Gott kennenlernen und vertrauen
Wie gut sei es zu wissen, dass nichts und niemand Gottes Liebe zu den Geschöpfen Gottes beeinträchtigen könne (vergleiche Römer 8,33-39). Jede Begegnung mit Gott lasse ihn besser erkennen. Gott sei treu an der Seite der Menschen, um sie zu führen und zu beraten, ohne diese jemals zu zwingen. Jede Begegnung mit Gott ermögliche dem Suchenden und Gläubigen, ihn besser kennenzulernen. Wer Gott wirklich kenne, der vertraue ihm.
11. August 2021
Text:
Reinhold Wegner
Fotos:
Klaus Kneiphof